Willkommen auf der Internetseite des icaré 2, dem von der Universität Stuttgart entworfenen und gebauten Rekordflugzeug. Hier erhalten Sie Informationen über das Projektteam und seine Unterstützer, über den Rekord-Piloten Klaus Ohlmann, sowie Neuigkeiten und Bilder zum Flugzeug.
“Das erste praxistaugliche Solarflugzeug” – das war das erklärte Ziel des Berblinger Wettbewerbs von 1996 – und genau das ist der Icaré 2.
Die Idee ist scheinbar ganz einfach: Fliegen mit Licht! Solarzellen auf der Flügeloberseite produzieren Strom, mit dem entweder direkt der Motor betrieben oder ein Speicherakku geladen wird. Mit Sonnenkraft allein kann icaré 2 im Geradeausflug die Höhe halten und mit der Energie des Speicherakkus startet er aus eigener Kraft mit der vorher gespeicherten Sonnenenergie.
Was so einfach und logisch klingt bedeutet in der Praxis viel Optimierung, extremen Leichtbau, ausgetüftelte Elektronik und ausgefeilte Aerodynamik.
Als Ergebnis entstand icaré 2, der gemäß der Wettbewerbsausschreibung in der Lage ist, mit einer Sonneneinstrahlung von nur etwa 500 W/m² elektrisch zu fliegen und dessen Speicherakku einen Start mit 2 m/s Steiggeschwindigkeit ermöglicht. In 1996 konnte er mit Nickel-Cadmium Batterien 300 m Starthöhe erreichen, inzwischen erlauben Lithium-Polymer Akkus einen Steigflug auf etwa 1000 m. Ein Elektromotor nach dem Transversalfluß-Prinzip an der Spitze des Seitenleitwerks treibt einen faltbaren Propeller an, der es erlaubt, mit stehendem Triebwerk auch im Segelflug zu fliegen. Dabei kann icaré 2 dank des geringen Fluggewichts auch kleinste Aufwinde nutzen, hat dabei aber die gleiche Strukturfestigkeit, wie ein konventionelles Segelflugzeug. Icaré 2 wurde damit der Gewinner des Berblingerpreis – und seither fliegt er weiter und steht der Universität und damit den Studenten zur Forschung zur Verfügung.
Auch nach dem Gewinn des ersten Preises in Ulm wurde icaré 2 stetig weiterentwickelt, und es entstanden sogar (bislang noch nicht realisierte) Konzepte für den Antrieb mittels Wasserstoff unter Verwendung einer Brennstoffzelle.
Nach dem ersten großen solaren Streckenflug über mehr als 350 km nach Jena durch Prof. Voit-Nitschmann wurde Rekordpilot Klaus Ohlmann auf das Projekt aufmerksam. Er startete von 2011 jeden Sommer von seinem Heimatflugplatz Serres aus, um weitere Rekorde mit icaré 2 in der Klasse „Solarflug“ zu erfliegen; diese Flüge unterstützte der Uhrenhersteller Seiko als Hauptsponsor.
Seitdem ist icaré wieder als Experimentalflugzeug unterwegs. Aktuell untersuchen das IFB/IFR/INS die Verwendung von zusätzlichen Elektroantrieben an den Flügelspitzen zur Steuerung in Verbindung mit modernen Flugnavigationsanlagen.